Lesungsangebot Schwerpunkt Demenz
Britta Flaig (57) aus Eckernförde ist eine lebenslustige und kreative Frau. Sie hat mehrere Kinderbücher im Eigenverlag geschrieben und gezeichnet. Was in der Begegnung mit ihr nicht sofort auffällt: Mit Anfang 50 ist die Autorin an Alzheimer-Demenz erkrankt. Damit möchte sie nicht alleine sein, sondern ihre schwere Erkrankung aus der Tabuzone holen und anderen Menschen Mut machen, die ebenfalls persönlich oder im nahen Umfeld davon betroffen sind. Sie zeigt, dass das Leben mit Demenz weiterhin lebenswert ist, wenn man sich auf die glücklichen und wohltuenden Erlebnisse und Momente fokussiert, auf die Fähigkeiten, die im Moment zur Verfügung stehen und das Umfeld immer miteinbezieht.
Dafür hat sie das Kinderbuch „Mama Berta und das Vergessen“ geschrieben, das sie in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Demenz Schleswig-Holstein auf Lesungen in Pflegeeinrichtungen und Bibliotheken vorstellt und dabei über ihre eigene Erkrankung aufklärt. Im Buch geht es um Schafmama Berta, die ihren vier Schafkindern beibringt, dass sie immer vergesslicher und tüddeliger wird, weil eine Fee in ihrem Kopf herumwirbelt. Neben den erfolgreichen und sehr gut besuchten Lesungen für Erwachsene in Eckernförde, Kiel, Schleswig, Neumünster und Rendsburg sind in Kooperation mit Bibliotheken SH weitere, z. T. ausgebuchte Lesungen in Itzehoe, Schacht-Audorf und Barmstedt dazugekommen
Auch die Medien sind auf das außergewöhnliche Auftreten von Britta Flaig aufmerksam geworden. Der NDR hat einen Bericht gesendet; das ZDF begleitet sie seit einigen Monaten bis voraussichtlich in den Sommer 2026, u.a. bei der Lesung in Schacht-Audorf, und wird in einer 37 Grad-Reportage Ende 2026 über sie berichten.
Nun hat ihr weitreichendes Wirken zu einer wichtigen Preisverleihung geführt: Am 28.11. wurde Britta Flaig in der Stadtbücherei Eckernförde im Beisein ihrer Familie und Freunde, den Kooperationspartnern und gefilmt vom ZDF der „Hertie-Preis für Engagement und Selbsthilfe 2025“ verliehen, der Einzelpersonen und Projekte würdigt, die sich mit neurologischen Erkrankungen auseinandersetzen und dabei Mut, Kreativität und Wirkung zeigen.
Ein Interview mir Britta Flaig, das anlässlich der Auszeichnung entstand, lesen Sie hier: www.ghst.de/interviews-folder/interviews-und-reportagen/britta-flaig
Britta Flaig möchte noch so lange es geht mit ihren Lesungen die Menschen erreichen, denn die Krankheit schreitet weiter voran. Interessierte Bibliotheken melden sich gerne direkt bei Antje Funk im Lektorat, wenn Sie Britta Flaig im nächsten Jahr in ihre Bibliothek einladen wollen.
Antje Funk